Unterstützte Kommunikation im Pflegealltag (UK Fachberatung)

In Vorbereitung auf ein technisches Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation sollen schnell einsetzbare analoge Hilfsmittel für den Pflegealltag gefunden werden.

 

Kurzbeschreibung

Gesucht werden analoge, schnell und einfach einsetzbare Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation um eine direktere und schnellere Kommunikation zu ermöglichen.

Problem

Die Person ist noch relativ jung, hat eine abbauende Erkrankung und lebt in einem klassischen Pflegeheim. Sie kann sich an guten Tagen sprachlich ausdrücken, an schlechten Tagen sind nur leichte Kopfbewegungen und eine Kommunikation über die Augen möglich.

Ziel

Als Vorbereitung auf technische Hilfsmittel, ein schnell einsetzbares, analoges Hilfsmittel für den Pflegealltag finden.

Zweck

1) Kommunikationsmöglichkeiten erweitern.
2) Selbstbestimmung erhalten und gefördert.
3) Soziale Teilhabe durch Kommunikation.

Ressourcen

Die Person hat ein sehr gutes Sprachverständnis, ist offen für neue Ideen und möchte sich gern mitteilen.

Bisherige Lösung

Probleme, Ideen und Wünsche müssen mühsam erfragt werden.

Ergebnis

Auf Basis der recherchierten Lösungen erfolgt ein interaktiver Beteiligungsprozess der fachlichen und ethischen Reflexion mit dem Klienten, seinen Unterstützern, Fachexperten und weiteren Beteiligten.
In dieser Fallstudie nahm der Prozess vom ersten Lösungsvorschlag bis zum Abschluss der Fallstudie etwa 6 Monate in Anspruch und verlief in folgenden Schritten:

  1. Befüllen der oben genannten Punkte und ein projektinterner Rechercheauftrag.
  2. Eine virtuelle Beratung zum Thema Unterstützte Kommunikation für den Klienten und Personen aus dem stationären Umfeld – pflegerische Begleitung, Pädagogische Begleitung, Tagesstruktur und Ergotherapie. Gleichzeitig hat man sich darauf verständigt, welche kommunikativen Fähigkeiten und Hilfsmittel vorhanden sind und welches Ziel man für den Klienten gemeinsam anstreben möchte.
  3. Vorstellen verschiedener möglicher analoger Hilfsmittel und welcher Arbeitsaufwand im direkten Umfeld damit verbunden ist. Einigung auf 3 Hilfsmittel, die vom Umfeld vorbereitet werden und dann nach einem weiteren Treffen von der UK Beratung begleitet werden.
  4. Ergebnis: Nach ein paar Monaten konnte ein Hilfsmittel erstellt und eingesetzt werden. Die anderen Hilfsmittel sind nicht mehr anwendbar, da die Erkrankung der Person schon so weit fortgeschritten ist, dass sie kaum noch die Kraft hat aufzustehen. Die Situation im stationären Umfeld hat sich ebenfalls aufgrund der Coronasituation verschlechtert. Konstante Bezugspersonen, die die Zeit zur Erstellung von Hilfsmitteln aufbringen können, sind selten.

Fazit

Diese Fallstudie zeigt, dass schon kleine Hilfsmittel ohne viel Aufwand eine große Hilfe sein können. Gerade im Pflegealltag, in dem häufig wechselndes Personal mit wenig Zeit aktiv ist, können solche Hilfsmittel ein große Unterstützung sein.

Die Studie zeigt aber auch, dass man in Bezug auf die Gesundheit von Betreuten nicht nur gegen die Zeit arbeitet, sondern auch sehr viel davon für die Kommunikation investieren muss.