Einsatz von tabletbasierten Systemen im stationären Umfeld

Mit Hilfe eines tabletbasierten Systems zu mehr Teilhabe.

 

 

Kurzbeschreibung

Es wird ein Hilfsmittel gesucht, mit dessen Hilfe eine Person mit sehr verwaschener Lautsprache selbstständig Dinge bestellen kann.

Problem

Die Person hat aufgrund körperlicher Einschränkungen eine sehr verwaschene und undeutliche Aussprache. Der Kontakt zur Außenwelt wird in der Regel nur per Email über den eigenen Computer gesucht.

Ziel

Ein Medium mit Sprachausgabe finden, mit dem die Person selbstständig z.B. Lebensmittel oder Medikamente/Rezepte bestellen kann. Der Umgang mit dem Medium soll geübt und deren Möglichkeiten und Grenzen erkannt werden.

Zweck

Mehr Selbstständigkeit und Teilhabe durch verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten.

Ressourcen

Die betroffene Person nutzt ihren eigenen PC mit Internetverbindung. Sie hat ein großes Interesse an Technik und kann sich schriftlich sehr gut ausdrücken.

Bisherige Lösung

Ein Smartphone wurde mal ausgetestet und abgelehnt, da das Bildschirmwischen nicht funktioniert hat.

Ergebnis

Auf Basis der recherchierten Lösungen erfolgt ein interaktiver Beteiligungsprozess der fachlichen und ethischen Reflexion mit dem Klienten, seinen Unterstützern, Fachexperten und weiteren Beteiligten.
In dieser Fallstudie nahm der Prozess vom ersten Lösungsvorschlag bis zur Implementierung einer aus Klientensicht geeigneten Lösung etwa 6 Monate in Anspruch und verlief in folgenden Schritten:

  1. Befüllen der oben genannten Punkte und ein projektinterner Rechercheauftrag.
  2. Interne Beratung zu Unterstützter Kommunikation.
    Kennenlernen eines Tablets mit verschiedenen Apps und den barrierefreien Einstellungsmöglichkeiten.
  3. Testphase mit einer IPad und einer Software mit Sprachausgabe.
    Gemeinsames Befüllen der Software mit Aussagen in eigenen Worten.
    Nutzen des IPads in spielerischen und geplanten Situationen.
  4. Versorgung der Person mit einem eigenen Tablet inklusive Zubehör und Sprachausgabesoftware.
  5. Begleitetet Kennenlernen des eigenen IPads mit allen weiteren Funktionen: Internetzugang und Mail wurden eingerichtet. Das Tablet kann auch als mobiles Kommunikationsgerät genutzt werden. Fotos können gemacht und verschickt werden. Die Person zeigt erstes Interesse an den Kommunikationsmöglichkeiten mit dem privaten Umfeld:
    „Kann man da auch einen Messenger drauf machen?“
  6. Nach anfänglicher Skepsis hat sich die Person mit dem Gerät vertraut gemacht. Der Umgang hat Anleitung und Unterstützung bedurft. Erste eigene Ideen, wofür das Gerät noch genutzt werden kann, haben sich entwickelt.

Fazit

Die Person konnte ihre Kommunikationsmöglichkeiten erweitern. Mit ein wenig Unterstützung in der Handhabe ist der Umgang mit dem IPad gar nicht so schwer gefallen, wie anfangs vermutet. Abgesehen von der Möglichkeit, das IPad als mobiles Sprachausgabegerät zu nutzen, konnten zusätzlich gängige Messengerprogramme installiert werden. Neben den klassischen Emails kann die Person nun auch, wie allgemein üblich, Fotos und Nachrichten aus ihrem Alltag an Bekannte und Verwandte schicken.