Elektronisches Schloss im stationären Umfeld

Einsatz eines elektronischen Türschlosses zum Selbstständigen Ab- bzw. Aufschließen der Zimmertür im stationären Umfeld. Außerdem als selbstständigen Sicherung der Wertgegenstände vor anderen Mitbewohnern.

 

Video Türöffnung

Akzeptieren Sie Youtube

Dieses Element aktiviert Plugins und Cookies der von Google betriebenen Seite YouTube. Betreiber der Seiten ist die Google Ireland Limited (“Google”), Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Irland. Mithilfe dieser Cookies werden Youtube Informationen über Ihr Browserverhalten und andere persönliche Daten mitgeteilt. Mit dem Aktivieren dieses Elements erklären Sie sich damit einverstanden. Weitere Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung sowie in den Datenschutzbestimmungen von Google.

Wenn Sie nicht damit einverstanden sind, können Sie das Video hier direkt auf Youtube ansehen.

Kurzbeschreibung

Gesucht wird eine elektronische Lösung um die Zimmertür in einer stationären Wohngruppe auf- oder zuzuschließen. Die Möglichkeit, dafür das Smartphone nutzen zu können, wird favorisiert.

Problem

Die Person ist aufgrund der körperlichen Einschränkungen nicht in der Lage Schließbewegungen mit den Händen auszuführen. Da die Person häufig in Eile ist und sie dann keine Begleitperson findet, die ihr Zimmer abschließen könnte, verlässt sie das Haus ohne das Zimmer zu verschließen. Dann kommt es vor, dass andere Mitbewohner das Zimmer verbotener Weise betreten und Wertgegenstände mitnehmen.

Ziel

Eine Möglichkeit, das Zimmer ohne Hilfe zu verschließen und mit einem sicheren Gefühl das Haus verlassen zu können.

Zweck

1) Selbständigkeit wird erhalten und gefördert.
2) Soziale Teilhabe und Privatheit wird gefördert.

Ressourcen

Die betroffene Person hat sich selbst über Möglichkeiten innerhalb des Projekts informiert und zeigt großes Interesse an technischen Lösungen, die die eigene Unabhängigkeit stärken.

Bisherige Lösung

Bisher musste die Person immer um Hilfe bitten, beim Verlassen und Wiederkommen oder das Zimmer wurde nicht verschlossen, mit dem Ergebnis bestohlen zu werden.

Ergebnis

Auf Basis der recherchierten Lösungen erfolgt ein interaktiver Beteiligungsprozess der fachlichen und ethischen Reflexion mit dem Klienten, seinen Unterstützern, Fachexperten und weiteren Beteiligten.
In dieser Fallstudie nahm der Prozess vom ersten Lösungsvorschlag bis zur Implementierung einer aus Klientensicht geeigneten Lösung etwa 4 Monate in Anspruch und verlief in folgenden Schritten:

  1. Befüllen der oben genannten Punkte und ein projektinterner Rechercheauftrag.
  2. Veranschaulichung des Bedarfs und der örtlichen Situation durch Fotos und Videos.
  3. Diese Fallstudie war die Letzte innerhalb des Projekts. Der Proband konnte sich inzwischen auch über die anderen Studien innerhalb des Projekts informieren und war sehr beeindruckt von der Lösung im Fall „Türschloss“.
  4. Im Austausch mit dem fachlichen Experten, dem Probanden und seinem Umfeld wurden verschiedene Lösungsansätze abgewogen. Ähnlich dem Fall „Türschloss“ wurden Vorschläge für ein
    a) einen Motorbetriebenen Türantrieb und
    b) ein elektronisches Türschloss gemacht.
  5. Die Wahl fiel auf das elektronische Türschloss mit folgender Begründung:
    - Der Proband hatte sich schon selbst über diese Lösung informiert und fand die Ansteuerung über das Smartphone sehr wünschenswert.
    - Das Elektrische Türschloss ist im Vergleich zum Motorbetriebenen Schloss vergleichsweise erschwinglich.
    - Da der Proband in einem Haus mit 17 anderen Personen mit verschiedensten Einschränkungen lebt, kann eine Finanzierung über das Projekt eher begründet werden. Es dient den Mitbewohnern als Vorbild und könnte ohne weiteres auch privat finanziert werden.
    - Der Einbau des elektronischen Türschlosses bedarf keine Fachexperten. Nach dem Tausch des Türzylinders konnte das neue Türschloss problemlos angebracht werden.
    - Der Proband wohnt in einer Mieteinheit, ist also von den Bestimmungen im Mietvertrag abhängig. Das neue Türschloss stellt keine bauliche Veränderung dar, kann also ohne weitere Absprachen angebracht werden. Außerdem kann es bei einem Auszug ohne Weiteres wieder entfernt werden.
  6. Der Einbau des elektrischen Türschlosses verlief ohne Komplikationen. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten mit den Einstellungen innerhalb der App auf dem Smartphone, kann das Türschloss von dem Probanden gut genutzt werden. Es gibt sogar die Funktion, dass das Schloss sich selbstständig verschließt, wenn der Proband sich etwa 300 m von seinem Zimmer entfernt, also das Haus verlässt.

Fazit

Der Proband kann nun sein Zimmer bewusst und selbstständig verschließen und so vor anderen sichern. Er ist dabei nicht mehr von der Hilfe anderer abhängig. Auch die Funktion des selbsttätigen Verschließens bei Verlassen des Hauses, kommt dem Probanden entgegen, da er häufig unter Zeitdruck steht.
Dass auch das Verschließen/Öffnen mit der App über das Smartphone einen gewissen Zeitfaktor darstellt, kann der Proband gut tragen, da es ihm wichtiger ist die Dinge selbstständig ausführen zu können, als um Hilfe bei anderen zu bitten