Einsatz eines Blattwendegerätes zur selbständigen Lektüre von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften
Einsatz eines Blattwendegerätes zur selbständigen Lektüre von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften
Gesucht wird eine Möglichkeit selbstständig Bücher, Zeitungen u.ä. lesen zu können. Die betroffene Person hat eine schwere Körperbehinderung. Sie sitzt im Rollstuhl und steuert diesen mit der Zunge. Sie liest gerne und viel, kann aber nur schwer selbstständig umblättern.
Die Person ist aufgrund der körperlichen Einschränkungen nicht in der Lage selbstständig und unabhängig lesen zu können. Aktuell kann sie nur lesen, wenn sie in einem bestimmten Rollstuhl sitzt, mit dem sie unter den Tisch passt. Dort kann sie dann mit Hilfe eines Stocks im Mund die Seiten umblättern. Das ist sehr kraftraubend. Die Person ist neuen Medien gegenüber eher skeptisch.
Die Person sucht eine Möglichkeit selbstständig und unabhängiger lesen zu können.
1) Nach Beratung Interesse an neuen Medien wecken und der Möglichkeiten erkennen.
2) Selbständigkeit erhalten und fördern.
3) Soziale Teilhabe durch Wissen.
Die betroffene Person hat großes Interesse daran, wieder unabhängiger zu sein und ist bereit mit den Experten in den Austausch zu gehen.
Früher wurde mal ein analoges Blattwendegerät ausgetestet, das der Person aber zu langsam war. Derzeit muss sie, wie schon oben angedeutet, vom Pflegepersonal in einen bestimmen Rollstuhl gesetzt werden. Diese müssen dann alles vorbereiten.
Auf Basis der recherchierten Lösungen erfolgt ein interaktiver Beteiligungsprozess der fachlichen und ethischen Reflexion mit dem Klienten, seinem Unterstützungssystem, Fachexperten und weiteren Beteiligten.
In dieser Fallstudie nahm der Prozess vom ersten Lösungsvorschlag bis zum Abschluss der Fallstudie etwa 11 Monate in Anspruch und verlief in folgenden Schritten:
vorgeführt. Leider war ein eigenes Testen aufgrund der hygienischen Bestimmungen zu dem Zeitpunkt nicht möglich.
Die Klientin hat sich trotzdem Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte.
Aber die Klientin ist bereit ein Blattwendegerät vor Ort über einen längeren Zeitraum zu testen.
Fazit:
Der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung hat viele Seiten. Im interaktiven Beteiligungsprozess zwischen der Klientin und dem Unterstützungssystem zeigt sich, dass Selbstbestimmung in dem Fall heißen kann, dass diese Art von Selbstständigkeit gar nicht erwünscht ist. Stattdessen wird die soziale Teilhabe durch häufigeren Kontakt zum Umfeld bevorzugt.