Was mit einem unverbindlichen Stammtisch begann, hat am Tannenhof Ulm inzwischen zu zahlreichen Verbesserungen bei der Ausbildung von Heilerziehungspflegern (HEP) geführt. Klare Strukturen und Zuständigkeiten dienen der Qualitätssicherung und führen zu mehr Sicherheit und Zufriedenheit bei den Auszubildenden.
Der erste Impuls für neue Ansätze bei der fachpraktischen Ausbildung von Heilerziehungspflegern am Tannenhof kam von den Mentoren. Sie wünschten sich einen engeren Austausch, um wiederkehrende Themen und Fragen gemeinsam zu besprechen. Aus dem eher unverbindlichen Stammtisch, zu dem sie sich fortan trafen, wurde schnell eine Arbeitsgruppe, die sich mit der fachpraktischen Ausbildung am Tannenhof für angehende Heilerziehungspfleger beschäftigte.
Schon länger gab es in der fachpraktischen Ausbildung am Tannenhof die Trennung zwischen dem Praxisbegleiter auf der Wohngruppe des Auszubildenden und seinem Mentor. Der Praxisbegleiter auf der Wohngruppe beschäftigt sich mit den Themen der jeweiligen Wohngruppe, leitet den Auszubildenden vor Ort an und gibt Rückmeldungen zu dessen Handeln. Der Mentor hatte und hat die Aufgabe, die übergeordneten Themen der Fachschule für die jeweiligen Ausbildungsjahre zu thematisieren, in fachpraktisches Handeln überzuleiten und die entsprechenden Übungen des Auszubildenden zu benoten.
Trotz dieser formalen Trennung kam es immer wieder zu Überschneidungen bei den Inhalten oder mangels Absprachen zu Lücken bei anderen Themen. Hier setzte die Arbeitsgruppe „Gute Ausbildung“ im ersten Schritt an. Die Zielsetzung formuliert deren Leiter Arnd Eschment so: „Wir bilden nicht zuletzt auch für den Tannenhof selbst aus. Wir wünschen uns natürlich kompetente und zuverlässige Mitarbeiter für die Menschen, die wir am Tannenhof betreuen. Und die bekommen wir nur über eine gute Ausbildung.“
Dazu wurde der vorhandene Einarbeitungsleitfaden überarbeitet und aktiviert. Alle Mitarbeiter, die neu an den Tannenhof mit seinen unterschiedlichen Wohnformen kommen, erhalten diesen Leitfaden. Ein verbindlicher Praxisbegleiter ist darin festgelegt, was eine gute Einarbeitung gewährleistet. Im zweiten Schritt erarbeitete die AG ein Praxishandbuch für die HEP-Ausbildung. Die Inhalte der verschiedenen Ausbildungsjahre sind darin mit Aufgaben und Lernzielen beschrieben. Dieses Handbuch liegt sowohl dem Praxisbegleiter wie dem Auszubildenden vor. Es dient zur Orientierung, schafft aber zugleich eine hohe Verbindlichkeit für beide Seiten.