März 2023

Inklusive Kunst im öffentlichen Raum: Bemalung einer Wand in Orschel-Hagen

Im Reutlinger Stadtteil Orschel-Hagen soll eine große Außenwand bemalt werden.

Unterschiedlichste Menschen sollen dafür zusammen kommen - inklusiv und kreativ wollen wir uns an der Gestaltung des Stadtteils beteiligen.

Das Orschel-Hagen-Forum (OHF) ist ein Zusammenschluss verschiedener Institutionen und Personen im Reutlinger Stadtteil Orschel-Hagen. Das OHF möchte, durch das Veranstalten von Festen, Angeboten und Aktionen, Räume für Begegnung und Beteiligung schaffen und dabei viele unterschiedliche Gruppen, die im Stadtteil leben, ansprechen. Durch eine Kooperation des OHFs mit der aktuellen Kunststipendiatin, Anna Erdlenbruch , soll ein inklusives und partizipatives Kunst-Projekt im Sozialraum Orschel-Hagen realisiert werden.

Der Kulturpark RT-Nord ist ein Förder- und Betreuungsbereich der Habila GmbH für den gesamten Landkreis Reutlingen, in dem Menschen mit Behinderung die nötige Assistenz für vielfältige und sinnstiftende Aktivitäten erhalten. Hierzu gehören Erstellung und Verkauf von Produkten, Spiel-, Handarbeits- und Backgruppen, tiergestützte Aktivitäten, die Bewirtschaftung eines barrierefreien Bauerngartens und ein künstlerisches Angebot. Zu Letzterem gehört auch das Kunststipendium, welches der Kulturpark RT-Nord jedes Jahr an junge Künstler*innen vergibt.

Es soll gemeinsam eine Wand am CAP-Markt in der Ortsmitte bemalt werden. Weitere Kooperationspartner sind eine Schule (SBBZ) und das Jugendhaus des Ortsteils. Ziel ist, dass unterschiedlichste Menschen im Sozialraum, in einem inklusiven und kooperativen Prozess des künstlerischen Arbeitens, miteinander in Kontakt kommen.

Die Malerin Anna Erdlenbruch übernimmt dabei die künstlerische Leitung des Projekts. Das Vorhaben soll innerhalb einer Projektwoche umgesetzt werden. Durch die intensive Zusammenarbeit in dieser Zeit sollen sich nachhaltige Verbindungen und Kontakte ergeben, sowie weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit entstehen.

Der Sozialraum und das Gemeinwesen können dadurch als individuelle, sowie kollektive Ressourcen wirken.
Orschel-Hagen ist kein über die Zeit erwachsener Stadtteil, sondern entstand innerhalb kürzester Zeit, als Reaktion auf die Wohnungsnot der 1960er und 1970er Jahre. Gemeinwesenorientierte Initiativen und Projekte sind wichtig, um ein inklusives und lebendiges Miteinander voranzubringen, in welchem sich jede*r als aktiv gestaltender Teil der Gesellschaft einbringen kann. Zudem gibt es im Stadtteil einen hohen Anteil an Menschen mit Behinderung und viele Bewohner*innen und Klient*innen der Habila GmbH, im benachbarten Rappertshofen, arbeiten und engagieren sich bereits in Orschel-Hagen.

Menschen mit und ohne Behinderung werden zu gleichen Teilen malen und gestalten, denn Fähigkeiten stehen nicht im Vordergrund, sondern der individuelle und kreative Ausdruck. Es wird kein besonderes künstlerisches Können abverlangt, sodass wirklich jede*r mitmachen und der Beitrag jedes Einzelnen zu einem Gesamtwerk zusammenfließen kann. Menschen, die beim Malen ggf. Assistenz bedürfen erhalten diese durch die Mitarbeitenden des Kulturparks RT-Nord. Am Ende wird ein großes Werk entstanden sein, welches die Nuancen vieler Individuen beinhaltet.

 

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