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06. September 2019
Gelebte Inklusion - 20 Jahre Förderverein Markgröningen
Viele Dinge haben sich im Bereich der Angebote für Menschen mit Behinderung in den vergangenen 20 Jahren verändert. Beim Festakt anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Fördervereins in Markgröningen wies Habila-Geschäftsführer Joachim Kiefer darauf hin, dass aber auch Kontinuität wichtig ist: „Wir als Träger, aber auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Klientinnen und Klienten, haben immer gute Ideen, was wir noch besser machen oder zusätzlich anbieten könnten. Doch manchmal fehlen uns dafür die personellen und finanziellen Möglichkeiten.“ Deshalb, so Kiefer, sei die verlässliche und dauerhafte Unterstützung des Fördervereins von großer Bedeutung.
Gegründet wurde der Förderverein im Jahr 1999, erste und langjährige Vorstandsvorsitzende war die frühere Landessozialministerin Annemarie Griesinger. Ihr folgte im Februar 2007 Prof. Dr. Walter Kern nach. An ihn richtete Joachim Kiefer stellvertretend für die Fördervereins-Aktiven seinen Dank für vielfältige Unterstützung. Beispielhaft nannte er die Förderung des Bocciasports durch den Bau einer eigenen Bahn und Übernahme von Reise- und Assistenzkosten, Zuschüsse für Ausflüge, Urlaubsreisen, kulturelle Veranstaltungen und Feste oder die Anlage des Sinnesgartens und eines Snoezelen-Raums. Auch dass niemand anonym bestattet werden müsse, der dies nicht gewünscht habe, sei dem Förderverein zu verdanken, der die Kosten für die Beschriftung der Urnenwand übernimmt, wenn es keine Angehörigen gibt.
Auch Antje Michaelis, Leiterin Wohnen und Soziale Dienste in Markgröningen, und der Leiter des Geschäftsbereichs Werkstätten und Service, Karl-Heinz Dettling, richteten Dankesworte an die Fördervereinsmitglieder. Prof. Kern habe „den Förderverein bei jeder Gelegenheit ins Gespräch und somit auch in die Köpfe der Menschen“ gebracht, so Antje Michaelis. Die unkomplizierte Zusammenarbeit, Absprachen auf kurzem Wege und ohne Bürokratie hob sie besonders hervor. „Ihm war und ist es immer wichtig, dass die Unterstützung schnell und an der richtigen Stelle ankommt.“
Joachim Kiefer wies in Anwesenheit von Markgröningens Bürgermeister Rudolf Kürner auf einen weiteren wichtigen Aspekt in der Arbeit des Fördervereins hin: „Neben der finanziellen Unterstützung kommt der Öffnung einer am Ortsrand gelegenen Einrichtung für Menschen mit Behinderung für einen aktiven Austausch mit den Bürgern, Vereinen und Initiativen der Stadt Markgröningen eine ebenso große Bedeutung zu.“ Dazu trage bei, wenn Menschen mit einem Handicap an Veranstaltungen in der Stadt und der Umgebung teilnehmen könnten. „Aber auch das ganz praktische Engagement von Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Markgröningen im Förderverein stellt hierfür einen Beitrag an sich dar. Vielfältige Aktionen und Veranstaltungen, die Öffentlichkeitsarbeit hierfür und die persönlichen Begegnungen und Erfahrungen in diesen Zusammenhängen – all das ist gelebte Inklusion und sorgt dafür, dass Menschen mit Behinderung in Markgröningen seit langem ganz selbstverständlich Teil des Gemeinwesens sind“, betonte Kiefer.
| Stephan Gokeler