Aktionstag HEP am 25. April 2024: Gemeinsam für eine starke Zukunft eintreten

Bessere Ausbildungsbedingungen für Heilerziehungspfleger*innen fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten
für Heilerziehungspflege in Deutschland e.V. (BAG HEP).

Zu einem bundesweiten Aktionstag am 25. April 2024 hat die BAG HEP alle Fachschüler*innen, alle HEPs und alle Unterstützer*innen aufgerufen, gemeinsam für bessere Bedingungen in der Ausbildung und in den Arbeitsfeldern der Heilerziehungspflege ihre Stimmen zu erheben.

Sieben HEP-Azubis der Habila aus Markgröningen und Mitschüler*innen, die zusammen die Fachschule Flehingen besuchen, informierten in Bruchsal an einem Aktionsstand viele Menschen in der Fußgängerzone. Mit ihrer Mentorin Frances Ullrich erklärten sie, was man in der Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger*in lernt. Ganz praktisch konnten Interessierte erleben, wie etwa die Unterstützte Kommunikation (UK) funktioniert: Klienten und Azubis zeigten wie sich über Hilfsmittel wie dem Taster miteinander unterhalten.

Die Landesarbeitsgemeinschaft LAG HEP Baden-Württemberg veröffentlichte zum Aktionstag ein Positionspapier mit sieben Forderungen, die von der Habila und 104 weiteren Trägern der Eingliederungshilfe unterstützt werden. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit muss künftig dafür sorgen, dass die Tätigkeitsfelder und Einsatzmöglichkeiten von Heilerziehungspfleger*innen besser bekannt werden. Deshalb lautet eine der Forderungen: Für diesen attraktiven Beruf im sozialen/pflegerischen Bereich soll künftig ebenso intensiv in öffentlichen Kampagnen des Bundes und der Länder geworben werden wie für die generalistische Pflegeausbildung oder den Beruf der Erzieher*in.

Die Abschaffung des Schulgeldes für alle Auszubildenden in der Heilerziehungspflege und eine entsprechend angepasste Bezuschussung der Fachschulen durch das Land Baden-Württemberg ist für den LAG HEP eine grundlegende Voraussetzung, junge Menschen für die Ausbildung zu gewinnen. Weil das internationale Interesse an der HEP-Ausbildung in Deutschland groß ist, fordern die Akteure zudem eine wirksame Entbürokratisierung und Beschleunigung der Zugänge für Berufs- und Ausbildungsinteressierte aus anderen Ländern. „Bis acht Wochen und mehr kann es dauern, bis wir für eine/n Bewerber/in aus einem anderen Land alle notwendigen Papiere und Bescheinigungen zusammenhaben und auf Genehmigung warten“, bestätigt Mentorin Ullrich aus Markgröningen, „das muss sich schnell ändern!“ Das Positionspapier geht noch weiter: Für die gesellschaftlich wichtige Integrationsarbeit der Personengruppe der Internationalen sei außerdem eine Unterstützung (auch finanziell) der Einrichtungen und Fachschulen eine wichtige Grundlage.

Frances Ullrich liegt die siebte Forderung besonders am Herzen: nach besserer Information der Mitarbeiter in den Jobcentern. „Sie wissen zu wenig über die Tätigkeitsfelder und Einsatzmöglichkeiten von HEPs und welche vielfältigen Berufschancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sich daraus ergeben. Auch könnten sie in ihrer Beratung auf unseren Habila-Queraufstieg hinweisen, der eine HEP-Ausbildung für Personen ermöglicht, für die eine klassische Ausbildung nicht in Frage kommt, zum Beispiel aus finanziellen Gründen.“

Aktuell bildet die Habila insgesamt dreißig HEP-Azubis und vier Heilerziehungsassistent*innen an allen Standorten aus. Aktionstage wie dieser unterstützen die Nachwuchsgewinnung. Auch die Nachqualifizierung von Mitarbeiter*innen der Habila gehört angesichts des wachsenden Fachkräftemangels zu den wichtigsten Zielen der kommenden Jahre.

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