50 Jahre Tannenhof Ulm

Beim Sommerfest wurde dies ausgiebig gefeiert. Hier finden Sie auch unsere Jubiläumszeitschrift zum 50jährigen Bestehen.

Das Sommerfest ein alljähriges Highlight am Habila Tannenhof Ulm. In diesem Jahr wurde der Feier sozusagen die Krone aufgesetzt – denn zum 50 jährigen Bestehen wurde den Gästen ein ganz besonderes Programm auf verschiedenen Schauplätzen des Tannenhofgeländes geboten. Um 10Uhr versammelten sich die ersten Gäste zum ökumenischen Gottesdienst. Im Anschluss ging es zur Hauptbühne, wo die Tannenhof interne Tanzgruppe „t-dancers“ unter der Leitung von Marion Stanojevic mit einem Lied über die Regenbogenfarben der Freude des Tages Ausdruck verlieh.

Ganz offiziell wurden die Gäste dann von Geschäftsführers Joachim Kiefer begrüßt „1974 wurde der Tannenhof an seinem heutigen Standort eröffnet, und er war damals eine sehr moderne Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung. Dass er genau das auch heute noch ist, obwohl – oder gerade weil – am Tannenhof nichts mehr so ist wie 1974, das ist tatsächlich ein guter Anlass für ein besonderes Fest!“. Auch der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher war als Grußwortsprecher der Einladung zum Jubiläum gefolgt. Und schließlich hießen die Leitungen Anett Wegener und Fabienne Treccosti, gemeinsam mit den Klientenbeiräten Sonja Köllner, Mark Willing und Lucia Kupczyk, die Gäste willkommen. Doch was gibt es eigentlich neben der reinen Zahl 50 zu feiern? Einen progressiven Wandel im Bestreben danach, Menschen mit Behinderungen das größte Maß an Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dies ist am Tannenhof ganz klar zu erkennen.

 

Am 01.07.1974 begann das Wirken der Einrichtung mit dem Einzug von Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung, nachdem der Obere Riedhof in Grimmelfingen, damals als „Armenbeschäftigungs- und Bewahranstalt“ betitelt, geschlossen wurde. Ein Jahr später eröffnete die Tannenhofwerkstatt, welche über die Jahre immer differenziertere Beschäftigungs-, Lern- und Förderangebote entwickelte. Wurde in den ersten Jahrzehnten noch auf eine parallele Infrastruktur auf dem Tannenhofgelände gesetzt, die einem Dorf ähnelte, ist heute das Anliegen, die Klient*innen zu unterstützen und zu befähigen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und gleichzeitig ihren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Inklusive Wohn- und Beschäftigungsangebote sind daher ein Fächer an Möglichkeiten auf dem Einrichtungsgelände und dezentral mit verschiedenem Assistenzbedarf Leben und Arbeit zu gestalten. Über 400 Menschen in Ulm und um Ulm herum nehmen diese Angebote wahr.

Entsprechend groß war der Zulauf zum Sommerfest und die Freude, gemeinsam starke Klänge der Big Band des Schubart-Gymnasiums, moderne Tanzauftritte der Tanzschule „TenDance“ aus Ulm, der wundervollen Darbietung der Kindergruppen der Ballettschule „Tanzblick“ aus Senden, Square Dance von „PussNBoots“ und „Danube Dancers“, Sitztanz der Laichinger Werkstatt und ein Konzert des talentierten Desduo bestehend aus dem Inklusionsbeauftragten Oliver Arnold und Peter Bogowsky mit ihren schwäbischen Coversongs auf der Hauptbühne zu erleben.

Parallel wurde eine gemütlich mit Pflanzen, Zelt und Gartengarnitur ausgestattete „Chill Lounge“ von Live-Bands und DJs bespielt - zum Teil selbst engagierte Mitarbeiter*innen des Tannenhofs, in der Cafeteria gab die Tannenhof „Band Neuland“ ihre Lieder zum Besten, Clowns des Vereins Gute Clowns e.V. interagierten fröhlich mit den Besucher*innen, Kinder tobten beim Spielmobil der Stadt Ulm oder nahmen an der kreativen Fadenkunstaktion von Kunsttherapeutin Claudia Thomas teil. Ein besonderer Besuch kam im Auftrag des Donaufests: Maria Winter erzählte in der Begegnungsstätte spannende Sagen und Märchen aus den Donauländern. Wer eine Erinnerung zum Fest behalten wollte, konnte in der Fotobox ein Bild aufnehmen. Als Andenken war zudem Handgefertigtes aus der Werkstatt, ein Buch der „Rebuy“-Abteilung oder ein Honig vom Tannenhof-Bienenvolk zu kaufen, wenn man nicht ohnehin etwas Tolles bei der Tombola gewann. Ein Informationsangebot zu den Habila Tannenhof-Angeboten und Führungen in der Werkstatt rundeten das Programm ab.

Für höchstes leibliches Wohlbefinden sorgten das Insiva Catering und die geladenen Foodtrucks Flammlachs, Horlacher Imbiss, Fruchtrausch, Gondelbar, Sam’s Icecream and more und der Settele Süßwarenstand. So stieß man an auf die Erfolge der Vergangenheit an. Und auf die Ziele für die nächsten 50 Jahre Tannenhof - für noch mehr Inklusion!

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